Quer durch die Lande nach Portugal

Quer durch die Lande nach Portugal

vom 19. August bis 30. September 2024

Portugal – ein Land, das bisher noch nicht von uns so richtig bereist wurde. Auf dem Weg nach Westafrika hatten wir es einmal kurz tangiert. In unserer „Weltreisepause“ wollten wir es nun näher kennenlernen. Insgesamt 6 Wochen hatten wir für die Tour und uns vorgenommen, möglichst Autobahnen zu vermeiden. Mit unserem kleinen „Europa-Camper“ dem VW T5 fuhren wir z.T. auf sehr kleinen Straßen/Wegen gen Südwesten. So sind wir, obwohl eine Mautbox installiert war, ohne Mautgebühren auf der gesamten Stecke davongekommen. Diese „Trödelei“ bescherte uns schließlich sowohl spannende wie auch entspannende 4 Wochen An- und Abreise, 2 Wochen Aufenthalt in Portugal und auf über 8100 Kilometern wenig befahrende Straßen und kurvenreiche, extreme Fahrwege mit atemberaubenden, beeindruckenden Ausblicken.

Etliche, wenig bekannte Burgen und Schlösser begleiteten uns in Frankreich und Spanien. Um diese alle zu besuchen wäre sicherlich mindestens eine Jahrestour nötig. Verwinkelte äußerste schmale Ortsdurchfahrten bildeten z.T. sogar mit dem VW-Bus eine hohe Herausforderung. Durch dichte Wälder und hohe Bergzüge, aber auch durch weites Land führten uns die Strecken abseits der Hauptrouten immer weiter nach Südwesten. Portugal war, selbst außerhalb der Hochsaison, an vielen Sehenswürdigkeiten touristisch völlig überlaufen. Wir hatten im September auch so etwas erwartet, aber nicht in diesem Umfang. Bereits im Norden am Fluss Douro mussten wir uns den Touristenmassen stellen; über Porto und Lissabon ging es so weiter bis an die Algarve.

Für den Besuch von Lissabon haben wir den Hafen von Seixal genutzt, dort zweimal super übernachtet und sind von hier aus mit der Fähre in das Zentrum von Lissabon geschippert. Dort angekommen fühlten wir uns ziemlich verloren und hilflos – die Touristen-Info hatte geschlossen und auch über das Internet gab es keine brauchbaren Auskünfte. Wir hatten online Tagestickets für die öffentlichen Verkehrsmittel geordert, trotzdem sind wir am Anfang „schwarz“ gefahren. Erst beim Altstadt-Elevator (Fahrstuhl) hat man uns aufgeklärt, dass wir diese Online-Tickets gegen Karten-Tickets tauschen müssen. Auf unsere Nachfrage „wo?“ gab’s keine Antwort – keine Zeit. Erst an einem kleinen Infostand auf dem Rossio-Platz erfuhren wir, dass wir unser Online-Ticket in einer Metrostation gegen das andere Ticket eintauschen müssen. Dort angekommen, gab es jedoch wenig Verständnis für unser Anliegen, nach dem Motto, wer kein portugiesisch spricht, muss nicht bedient werden – so wurden wir am ersten Schalter voll ignoriert. Am nächsten Schalter wurde uns widerwillig klar gemacht, dass wir zusätzlich eine Karte erwerben müssen, auf der unser Onlineguthaben gespeichert wird. Dieses „ausländerfeindliche“ Verhalten hat uns Portugal ziemlich vergrätzt. Information zum Straßenbahnnetz gab es nicht, nur für Metro und Bus. Trotzdem haben wir die öffentlichen Verkehrsmittel auf „gut Glück“ ausgiebig genutzt und mit dem Tagesticket gegenüber den Einzelfahrten viel Geld gespart.

Entspannt war dagegen die römische Ausgrabungsstätte Mirobriga. Dort haben wir uns erst einmal erholt bevor es an die Algarve ging. Wie erwartet trafen wir auch hier auf die Touristenmengen. Am Ponta da Piedade mit den ausgespülten Felsbögen war selbst ein Parkplatz schwer zu bekommen. Die Felsenküste dort ist aber schon sehenswert. Auf der weiteren Fahrt nach Osten folgte ein Ort auf den anderen. Gefühlt ist die Südküste komplett ein „Straßendorf“ und zugebaut. An der spanischen Grenze angekommen, wandten wir uns nach Norden. Hier war es dann doch erheblich ruhiger; obwohl einsame Übernachtungsplätze waren auch hier, wie in ganz Portugal außerhalb der Orte, schwer zu finden.

Ein portugiesisches Kleinod erreichten wir schließlich mit Marvao, ein Dorf auf 826m Höhe an der spanischen Grenze. Von der Burg aus hat man einen fantastischen 360° Rundumblick. Und es waren erfreulicherweise nur wenig Touristen unterwegs, so dass wir völlig relaxt durch die kleinen Gassen spazieren konnten. Unsere Rückroute verlief etwas südlicher als die Hinfahrt, aber nicht weniger spannend. In Spanien testeten wir ausgiebig die Lokalitäten in den kleinen Orten. Auch wenn wir bei der Bestellung nicht immer wussten, was bei uns ankommt, gab es immer den obligatorischen Rotwein.

In Frankreich hat uns der kleine Ort Monpazier in seiner Ursprünglichkeit sehr angenehm überrascht.

Unsere „Daddeltour“ führte uns über Munster und Kaysersberg im schönen Elsass und in Deutschland durch den Harz mit den abgestorbenen Wäldern zu den Stationen Nordhausen, Clausthal Zellerfeld mit dem interessanten Oberharzer Bergbaumuseum und Goslar mit seiner Kaiserpfalz schließlich zurück über die Rügenbrücke in unser heimatliches Lauterbach.

Den Streckenverlauf findet Ihr hier:  1. An- und Abreise und 2. Reiseroute Portugal.

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