Das Wetter – unser Leitfaden auf dem Weg nach Uruguay

Das Wetter – unser Leitfaden auf dem Weg nach Uruguay

Das Klima in den Anden war prima und die Temperaturen genau richtig, aber die permanente Höhe zwischen 3000 und 5000m machte uns doch zu schaffen. Trotzdem zögerten wir mit dem Start der 3000 km langen Rückreise durch die ellenlange, langweilige Pampa Argentiniens. Letztes Jahr hatten wir dort bis zu 45°C im Auto. Also hangelten wir uns zunächst durch das Vor-Andenland, die Puna, und legten bei angenehmen Temperaturen immer mal längere Pausen ein. Ständig orientierten wir uns via Handy zur aktuellen Wetterlage und planten so unsere Route durch Argentinien.

Auch wollten wir wie immer möglichst solche Straßen und Wege nehmen, die wir bislang noch nicht befahren hatten. So folgten wir zunächst der Ruta 51, die uns eine Wanderung durch die Ruinen einer Prä-Inka-Siedlung und tolle Aussichten in die bunte Quebrada del Toro bescherte. Nicht zu vergessen auch die Ruta 307, eine Querverbindung von der Ruta 40 nach San Miguel de Tucumán. Diese begann schon spektakulär, bedingt durch die extremen Niederschläge der vergangenen Tage, mit einer weggespülten Brückenauffahrt über den Rio Santa Maria. Die Umfahrung geht über den Ort Santa Maria und weiter über einen Gebirgszug hin zum Ort Tafi del Valle mit einer überraschenden spannenden Serpentinenabfahrt in die Ebene. Leider war es sehr regnerisch und nebelig, so dass wir die Umgebung nicht so sehr genießen konnten. Auch auf der Weiterfahrt hatten wir mit erträglichen Temperaturen Glück, bis wir in die Nähe des Rio Paranas und dem Ort Santa Fe kamen. Hier war es, wie auch schon im Vorjahr sehr, sehr heiß mit einer hohen Luftfeuchtigkeit von über 90%. Ab und zu regnete es, aber eine Abkühlung gab es dadurch nicht. Den Rio Uruguay wollten wir wieder bei Colon überqueren und freuten uns auf unseren „altbekannten“, ruhigen und schattigen Stellplatz. Auf dem Weg dorthin ging der Motor einfach aus. Den Fehler hatte Jörgen zum Glück schnell gefunden. Eine Dieselleitung zum Filtergehäuse hatte sich gelöst. Aber in der Sonnenhitze war selbst diese Tätigkeit mega anstrengend. An unserem Stellplatz sah erst einmal alles so aus wie im Vorjahr – war es aber nicht. Unter der dünnen Grasschicht war aufgeweichter Modder. Der MAN sackte ein und selbst mit Sperre und Untersetzung war nichts zu machen. Glücklicherweise befindet sich das Gleisbett der alten Liebig-Eisenbahnstrecke direkt nebenan. Jörgen schaufelte erst den Modder von den Reifen weg, und dann den Kies vom alten Bahndamm vor die Reifen. Es war mächtig schwül und heiß – entsprechend Kraft und Schweiß kostete jede Bewegung. Aber es hat sich gelohnt und der MAN kam nach einiger Zeit frei. Auf einem „sicheren“ höher gelegenen Platz, ein paar Meter weiter, haben wir dann übernachtet. Am nächsten Morgen wurde es stockfinster und ein Gewitter mit sintflutartigem Regen machte den MAN zum „Wasserschloss“, denn die Wassermassen umflossen den MAN und bildeten an unserer gestrigen „Ausgrabungsstelle“ einen ansehnlichen Teich. Nachmittags war das Gewitter vorbei, aber das Wasser floss und floss weiterhin. Am Tag darauf nutzten wir eine Ausfahrt mit bereits abgetrockneten Sandboden um aus dem Schlamassel herauszukommen, denn es wurde schon wieder stockdunkel und ein Gewitter nahte. Kaum waren wir auf der Straße, öffnete sich die Wolkenschleuse und ein „Sturzbach“ ergoss sich von oben auf uns. Für uns war das ein Signal, die nahe Grenze nach Uruguay zu überqueren. Dort, in Paysandú goss es in Strömen, alles war überschwemmt, auch die Picknickplätze waren bis zur Tischoberkante überflutet. So suchten wir uns einen sicheren Stellplatz auf einem Hügel beschützt durch eine Open-Air-Kirche.
Unser nächstes Ziel war der Stausee Rincón del Benete, ein riesiger Trinkwasservorrat in Uruguay. Dort steht auch der Faro Aéreo, ein „Leuchtturm“ von 1937, mitten im Landesinneren. Vermutlich sollte dieser den Luftraum überwachen, zum Schutze der Staumauer gegen evtl. Angriffe.
Letztendlich landeten wir aber dann doch bei Regen und Sturm am Südatlantik an einem unserer bewährten Stellplätze. So haben wir die Querung von den Anden zum Atlantik klimatechnisch mit wenigen Ausnahmen doch relativ optimal überstanden.

Der folgende Fotobericht visualisiert die Erlebnisse und den Verlauf dieser Tour. Diesen startet ihr mit einem Mausklick auf das erste Bild im Vollbildmodus (ggf. zum Weiterblättern die Pfeiltasten benutzen!). Die Textdarstellung bei Mobilgeräten kann evtl. nur mit einem Klick auf den Info-Button unter dem Bild erfolgen.

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